Unsere Argumente

  • Die Zufahrtsstraßen nach Humbrechts führen alle durch Wohngebiete (Niederwangen, Berger Höhe, Wittwais, den kleinen Weiler Bürsten).

  • Die Zufahrtsstraßen sind einspurig und unübersichtlich (an vielen Stellen beträgt die Straßenbreite nur 3,20 m). Teilweise führen sie durch den Wald. Ein Ausweichen bei Begegnungsverkehr ist nicht möglich!

  • Durch Pendler, „Schleichwegefahrer“ und  „Stau- und Ampel-Umfahrer“ sind diese engen Zufahrtsstraßen bereits durch ein erhebliches Verkehrsaufkommen belastet. So wurden z. B. bei einer offiziellen Verkehrszählung 2017 im kleinen Weiler Bürsten bis zu über 500 Fahrzeuge am Tag gezählt. Das bedeutet alle zwei Minuten ein Fahrzeug.

  • § 5, Absatz 4 StVo besagt: „Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.“ Dieser Abstand kann bei den Zufahrtsstraßen (mit einer Breite von teilweise 3,20 m) von den Wohnmobilen meist nicht eingehalten werden.
  • Die CPlVO des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg schreibt vor:
    § 3, (1) Camping- und Zeltplätze müssen an einer (………) öffentlichen Straße liegen(………). Die Zufahrt muß mindestens 5,5 m breit sein; sie muß auch für Fahrzeuge der Feuerwehr befahrbar sein.
    Die Straßenbreite von 5,5 m ist auf allen Zufahrtsstraßen nach Humbrechts nicht gegeben.
Wohnmobil auf einer Zufahrtsstrasse nach Humbrechts
  • Im Paragraph 35, BauGB, Absatz3, Punkt 5, darf ein Bauvorhaben nicht durchgeführt werden, wenn “die natürliche Eigenart der Landschaft und ihr Erholungswert beeinträchtigt oder das Orts- und Landschaftsbild verunstaltet wird”. Das Gebiet um Humbrechts mit Niederwangen, Nieratz und Bürsten ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für erholungsuchende Bürger/innen. Die Höfe und Häuser liegen idyllisch – teils mit einem fantastischen Blick in die Berge. Eine Planung von diesem Ausmaß bedeutet eine Zerstörung des Landschaftsbildes und gleichzeitig eine massive Störung für Erholungssuchende, die in diesem Gebiet unterwegs sind.

  • Wir sehen das  Walderholungsgebiet Hochholz-Schlauchen in Gefahr. Sowohl Aussichtsplatte, als auch Nordic-Walking- und Halbmarathonstrecke werden von Fußgängern und Radfahrern stark frequentiert. Viele Familien mit Kindern,  (teilweise mit Lauf- und Fahrrad) aber auch Senioren mit Rollatoren und Rollstühlen sind auf den geteerten Straßen unterwegs. Alle werden durch den Wohnmobilverkehr erheblich gefährdet. Ruhe und Erholung werden so unmöglich.

  • In Niederwangen, in der Wittwais und in der Berger Höhe sind die Zufahrtswege gleichzeitig Schul- und Kindergartenwege. Sie sind durch parkende Autos am Straßenrand und sogenannte Elterntaxis sowieso schon unübersichtlich und gefährlich. Den zusätzlichen Verkehr durch Wohnmobile, die ihren Weg nach Humbrechts suchen halten wir für unverantwortlich.

  • Eine Zufahrtsstraße (Boelkestraße) liegt direkt an der Berger-Höhe-Grundschule (ca. 300 Schulkinder). Außerdem wird die Boelkestraße von den meisten Bewohnern der Wohngebiete Wittwais, Haid und Berger Höhe als „Tor“ zur Innenstadt genutzt. Es ist der Weg, um zu allen weiterführenden Schulen zu gelangen, ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Wir sehen die Sicherheit von vielen 100 Schulkindern und Fahrradfahrern in Gefahr.

  • Unsere Angst, dass es bei den angekündigten 20 Stellplätzen nicht bleibt, sehen wir bereits bestätigt: Die Stadt hat „coronabedingt“ 20 temporär erlaubte Wohnmobilstellplätze als Ausnahme genehmigt. Vor allem an den Wochenenden wurde diese Zahl oft deutlich überschritten, deshalb parkten die PKWs teils an den Rändern der Zufahrtsstraßen. Eine Zufahrt von Feuerwehr oder Krankenwagen wird dadurch unmöglich.
Parksituation in Humbrechts

  • Wir befürchten, dass der Steuerzahler die Folgekosten für Straßen- Grundstücks- und Flurschäden trägt, die mit den schweren Wohnmobilen früher als erwartet kommen werden.

Wir fordern die zuständigen Stellen der Stadt Wangen sowie den Stadtrat auf, die Bedenken der Bürger ernst zu nehmen, den Wohnmobilverkehr auf den eh schon erheblich verkehrsbelasteten Straßen nach Humbrechts zu unterbinden und sowohl das Naherholungsgebiet als auch das Allgäuer Landschaftsbild zu erhalten.